Philippe Jacq und seine Stoffe in En découdre !
Philippe Jacq präsentiert mit En découdre ! mehr als hundert Stücke aus Stoff, die die Geschichten der Welt erzählen.
T-Shirts, Hosen, Dschellaba, Teppiche und andere Wandbehänge sind aneinandergenäht, auf drei Metern Höhe und hundert Metern Länge. Philippe Jacq empfindet auf diesem riesigen Fries die fünfzig Jahre seines Lebens nach, lädt aber auch Freiwillige, Studenten oder Rentner dazu ein an seiner Konfektion teilzunehmen. Hier hat ein junges Mädchen die Flagge der Demokratischen Republik Kongo realisiert. Wie eine Hommage an ihre Wurzeln, steht dieses kleine gestickte Werk Toro Macho gegenüber, einem Protestgemälde auf der Basis eines Kinoplakats mit aufgemalten Figuren. Der Künstler zeichnet hier seine Abneigung gegenüber dem Stierkampf, stellt Matador und Picador als blutrünstige, phallische und abstoßende Wesen dar. Für jenen, der seine Stoffe in der ganzen Welt findet, erlaubt es diese Ausstellung die Kulturen in einem konstanten Dialog zu verbinden. Eines der zentralen Werke stellt so eine Metapher der Kunstwelt dar, in der die Bildhauer die Form von Hirschen annehmen. Einer von ihnen beobachtet einen anderen Artgenossen an der gegenüberliegenden Wand, in einer Symmetrie, die es dem Besucher erlaubt seinen eigenen Rundgang zu bestimmen. Und wer könnte besser auf symbolische Weise diese Einakter verbinden als der Freund Spider-Man, Großmeister des Spinnens? Seien Sie achtsam, sein Netz ist nie weit entfernt.
Im Espace Apollonia (Straßburg) bis zum 5. Mai