Das Tagebuch der Hélène Berr in der Opéra national du Rhin

Adèle Charvet © Le Philtre

Das in einer Bühnenversion an der Opéra national du Rhin uraufgeführte Tagebuch der Hélène Berr von Bernard Foccroulle ist ein erschütterndes Werk. 

Das Tagebuch der Hélène Berr, das das Leben unter der deutschen Besatzung in Paris zwischen April 1942 und Februar 1944 beschreibt, hat Bernard Foccroule mitten ins Herz getroffen. Der Komponist hat sich dazu entschieden den Text, der von einer jungen strahlenden Frau jüdischer Konfession verfasst wurde, „damit die anderen wissen“, in ein intimes Monodrama für Mezzosopran, Klavier und Streichquartett verwandelt (die geniale Adèle Charvet, die mit Leichtigkeit vom Sprechen zum Singen wechselt). Dieses Stück ist in zwei Teilen aufgebaut, unterbrochen vom dritten Satz des Streichquartetts Nr. 15 von Beethoven

OPÉRA | LE JOURNAL D’HELENE BERR | Présentation Alain Perroux

Zwischen Atonalität der Wiener Schule und romantischen Schwüngen passt sich das Werk den Halbtönen einer Geschichte an, die von Glücksmomenten der jungen musikbegeisterten Studentin zu Momenten des absoluten Horrors übergeht. In seiner Inszenierung hat Matthieu Cruciani die Zurückhaltung bevorzugt, indem er Tüllvorhänge benutzte, die an weiße Seiten erinnern, für eine elegante und vergängliche Installation, die „eine Art Gefahr und Beunruhigung“ aufrechterhält, wie es der Ko-Direktor der Comédie de Colmar zusammenfasst. 


In der Comédie de Colmar vom 3. bis 8. Dezember, im Théâtre de Hautepierre (Straßburg) vom 13. bis 21. Dezember und in La Sinne (Mulhouse) am Freitag den 12. Januar 2024 
operanationaldurhin.eu 

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