Maroussia Diaz Verbèke und Hassan Hajjaj präsentieren FIQ ! (Réveille-toi !)
FIQ ! (Réveille toi !) feiert die Begegnung zwischen dem Zirkus der Groupe acrobatique de Tanger und den bunten Motiven von Hassan Hajjaj.
Nachdem sie vor rund zehn Jahren das Centre national des Arts du Cirque in Châlons-en-Champagne verließ, steht Maroussia Diaz Verbèke an der Spitze von FIQ ! (Réveille-toi !), einem „zirkographierten“ * Stück für die Groupe acrobatique aus Tanger: Fünfzehn junge vielsprechende Interpreten aus ganz Marokko. Da sie sich mit guten Leuten zu umgeben weiß, hat sie dem DJ Dino den Soundtrack voller Humor anvertraut und das Bühnenbild und die Kostüme an Hassan Hajjaj gegeben. Der Star der zeitgenössischen Kunst erfindet strahlende Pop-Kleidung, mit vielfältigen Farben, die mit den Motiven in Kontrast stehen, die unter einem schwarzen Tanzteppich auftauchen. Die 15 lebendigen Gemälde der Aufführung, die sich von der marokkanischen Tradition nähren, fusionieren das Beste der Straßenkultur, die Energie des Raps und jene des Zirkus, indem sie den Elan der Jugend den konservativen Werten gegenüberstellen. Der Raum wird mithilfe von Coca-Cola-Kisten unterteilt, die nach Lust und Laune aufeinandergestapelt werden, in einer Suche nach runden Motiven, die der akrobatischen Kunst eigen ist: Hier rennt man im Kreis, schlägt schräge Räder und seine japanischen Saltos an einer Kurve entlang. Keine Angst bei den Flips, die sich mit erstaunlicher Einfachheit aneinanderreihen, das ganze zum Rhythmus von Scratching, in einer festlichen musikalischen Interaktion. Der Rückwärtsgang wird bei jedem Rewind der Schallplatten eingelegt, um besser zu einem Mix loszulegen, der mit zahlreichen Einflüssen abgeschmeckt wurde.
Wenn die Künstler mit dem Posca auf Schilder schreiben, dann mit dem Kopf nach unten, im Gleichgewicht auf einem Bein, mit dem Ellenbogen auf der Hüfte. Man muss sagen, dass viele von ihnen neben ihre Praxis als Trapezkünstler, Träger und Akrobaten auch Hip-Hop-Tänzer sind, wodurch sie mit ihren Posen und ihrer Energie überraschen. In dieser Arena aus roten Plastikkisten in der ohne Vorwarnung ein Quintett auf einem einzigen Motorrad auftaucht, komponiert die Zirkographie echte lebendige Photographien, in denen jeder die perfekte Pose einnimmt, mit talentierten einhändigen Gleichgewichtsübungen in drei Metern Höhe oder Figuren in denen vier – oder gar fünf – Personen von einer einzigen getragen werden. Wenn DJ Dino in drei Metern Höhe endet, dann um besser die Möglichkeiten auszuschöpfen, die die Truppe bietet. Zwischen Humor und Anspruch mit Leib und Seele geht es um Liebe und Freiheit, die Schwierigkeit dem familiären Druck der Väter und der Gesellschaft zu entkommen. Lösungen baut man über ein Teilen des Reichtums auf, jenen des Wortes, insbesondere der Frauen und der einfachen Freude daran, auf der Bühne alles zu geben.
In La Filature (Mulhouse) vom 6. bis 10. Dezember
> Maroussia Diaz Verbèke präsentiert ebenfalls im Jahr 2024 ihre aktuelle Kreation, 23 Fragments de ces derniers jours, in Les 2 Scènes (Besançon) 14.-16.02. und im Maillon
* Neologismus, den sie definiert hat, um die Kunst der Inszenierung einer Zirkusaufführung zu beschreiben. Die dem Theater entliehenen Werkzeuge (Dramaturgie und Regie) erschienen nicht ausreichend.