Mezerg: il est libre Marc
Der verrückte Keyboarder und genialer Erfinder des „Piano boom boom“, Mezerg, begeistert die Massen mit seinem fetzigen Soloauftritt und hat bei den europäischen Festivals einen Riesenerfolg.
Er ist ein ein wenig wahnsinniger Orchester-Mann, eine One-Man-Band, die so exzentrisch wie einfallsreich ist, ein wahrer MacGyver der Tasten, der dazu fähig ist mit einigen Elektrokabeln und mehreren Scheiben einer Wassermelone einen Synthesizer herzustellen. Marc Mezergue, alias Mezerg ist ein virtuoser Pianist aus Bordeaux, der ein musikalischer Spätzünder war, nachdem er mit 16 Jahren die Doors und das hypnotisierende Spiel ihres Keyboarders Ray Manzarek entdeckte. Als er nach dem Abschluss des Konservatoriums alles für Paris aufgibt, findet er seinen Weg: Er lässt sich von Konzerten der Balkan-Musik inspirieren und hat die Idee zu den Fußpedalen seines Instruments Bass-Kästen hinzuzufügen, um „Kicks“ zu kreieren. Das „Piano boom boom“ war geboren, schnell durch einen Theremin vervollständigt, bevor es für einen besseren Bühnenklang noch elektrifiziert wurde. Zwischen Ragtime, elektromagnetischen Schreien und Technobeats fasziniert das Objekt seitdem unaufhörlich, erreicht im Laufe der Jahre sogar eine gewisse Berühmtheit auf dem gesamten Kontinent, von Porto bis Namur und von Paris bis Budapest. Während er es steuert, hört der fröhliche Kerl nie damit auf sich zu bewegen, die Arme, den Kopf, die Füße… als ob er von einer unendlichen Energie besessen sei. Auch in seinem Kopf hagelt es Schnapsideen: Ein illegales Konzert in einem Abteil der Straßenbahn in Bordeaux im Jahr 2016, eine dreiwöchige Autostopp-Reise mit seinem Klavier im Gepäck, um im folgenden Jahr das Sziget Festival in Ungarn zu erreichen, etc.
Die Musik reisen zu lassen, ihren Platz im öffentlichen Raum neu zu erfinden, das ist der Geist von Mezerg. Der Junge schwimmt seinen Bedürfnissen und einer gewissen Vision der Kunst folgend, völlig gegen den Strom von jenem was die Zwänge und Formate der Musikindustrie ausmacht. Selbst seine Alben sind keine, sie entsprechen eher Kompilationen von Improvisationen und fast kompletten Live-Freestyles. Marc ist frei und darin liegt die Faszination, die er ausübt. Auch wenn er sich gerne in hausgemachten Videos filmt, von denen einige mehr als eineinhalb Millionen Mal auf Youtube gesehen wurden, sind es die Bühnenauftritte des außerirdischen Musikers aus dem Departement Gironde, die verzaubern und die Körper in eine besondere Trance versetzen. Und die Magie des Theremins, mit seinen zwei Antennen, die es erlauben Töne zu erzeugen, ohne dass man sie berührt, indem man einfach mehr oder weniger nah mit den Händen an sie herangeht, trägt sicher ihren Teil dazu bei! Weder akustisch noch elektronisch, produziert Mezerg eher eine Musik „zum sehen“ und gefällt sich in diesem Zwitterbereich der instrumentalen Performance, die ebenso kraftvoll wie handwerklich ist. Kein Wunder, dass alle Festivals sich um ihn reißen!
Beim Vyv Festival (Dijon) am Freitag den 9. Juni, beim Southside Festival (Neuhausen ob Eck) am Freitag den 16. Juni, bei den Eurockéennes (Belfort) am Samstag den 1. Juli und bei Décibulles (Neuve-Église) am Samstag den 8. Juli
- *Wortspiel mit dem in Frankreich berühmten Liedtitel Il est libre Max (Er ist frei Max) von Hervé Cristiani (1981)