Das Musée Pierre-Noël empfängt Mitsuo Shiraishi

© Christian Kempf

Mit Si Près si loin (So nah so fern) empfängt Saint-Dié-des-Vosges die poetischen Werke von Mitsuo Shiraishi.

Ein Stuhl auf einer steinigen Bergspitze, der einen Ozean aus Wolken dominiert. Ein Strandtuch, das, man weiß nicht von wem, auf einer Waldlichtung ausgebreitet wurde. Unwahrscheinliche Stufen, die den Berg im Sturm nehmen. In den stillen Werken von Mitsuo Shiraisi – einem japanischen Künstler, der in Mulhouse lebt – trifft ein gewisser surrealer Traum (der an René Magritte oder einen gewissen Gaston Bogaert erinnert) auf eine meditative Poesie, die äußerst japanisch ist. Seine Kompositionen erinnern an Haiku, in denen das Wunderbare auf das Bizarre trifft. Mit Gemälden und Gravuren tanzt er außer der Reihe: Die Realität ist sicherlich sehr präsent, mit ihren beruhigenden Attributen, aber anhand zarter und progressiver Verschiebungen, verlässt er sie um in eine andere Dimension einzutauchen. Eine Paralleldimension. Oft beunruhigend, haben seine Universen die Ambivalenz und Zerbrechlichkeit von Träumen am Frühen Morgen in dieser Kluft zwischen der Prägnanz der generierten Bilder, die so stark sind, dass sie echt scheinen, und der Flüchtigkeit ihrer Beziehung zur Realität. Wie eine schöne Definition der Vergänglichkeit.

Musée Pierre-Noël : Mitsuo Shiraishi © Christian Kempf
Musée Pierre-Noël : Mitsuo Shiraishi © Christian Kempf

Im Musée Pierre-Noël (Saint-Dié-des-Vosges) bis zum 14. August

ca-saintdie.frmitsuo-shiraishi.fr

> Im Rahmen der Ausstellung werden zwei Konzerte angeboten Résonances fugitives mit der Cembalistin Aline Zylberajch (30.06.) und Au-delà de la matière mit dem Schlagzeuger Nahom Kuya (15.07.)

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