Johanny Bert und Die Zauberflöte
Für seine Opernpremiere hat Johanny Bert Die Zauberflöte von Mozart in der Opéra national du Rhin inszeniert, mit der Identität als Dreh-und Angelpunkt.
Papageno? „Eine genderfluide und freie Figur, gleichzeitig solar und erdverbunden.“ Die Königin der Nacht? „Eine verletzte, schlaflose Frau, die den Aufstieg ihres Ehemannes Sarastro an die Macht, vor ihrer Trennung, begleitet hat. Sie denkt wehmütig an ihre prunkvolle Vergangenheit zurück und lebt nun mit ihren drei Zofen in einem Appartement.“ Sarastro? Ein etwas naiver Alter, der gleichzeitig von einem Sänger und einem manipulierten Hampelmann verkörpert wird… In seiner Inszenierung stellt Johanny Bert, Spezialist für Marionetten, die Besonderheiten jedes Protagonisten in Frage „anhand seiner politischen, sozialen, symbolischen Identität, um ein visuelles und sensitives Puzzle der Zeichen zu erstellen, die sich überlappen, um die Komplexität und Sensibilität unserer Welt zu erzählen.“
Eine neue Art – rund um die Ablehnung identitärer Zuschreibungen – die Geheimnisse der Zauberflöte zu erkunden. Die legendäre Initiations-Oper von Mozart (die hier vom Orchestre symphonique de Mulhouse unter der Leitung von Andreas Spering getragen wird) zählt heute eine fast unendliche Bandbreite möglicher Lesarten.
In der Opéra (Straßburg) vom 8. bis 18. Dezember und in La Filature (Mulhouse) vom 5. bis 8. Januar 2023
operanationaldurhin.eu – johannybert.com