Pierre Antonelli in der Fondation Fernet-Branca

Autour d'André Gide, Je rêve 2019, crayons de couleurs, 76 x 56 cm, © Pierre Antonelli

Von der Schrift zur Abstraktion präsentiert Pierre Antonelli seine plastischen Variationen Rund um André Gide in der Fondation Fernet-Branca.

Anhand eines Eintauchens in das Werk von Gide hinter fragt Pierre Antonelli die Beziehungen zwischen dem Sichtbaren und dem Lesbaren, konfrontiert Worte mit – Bildern. Seine Zeichnungen aus einer Vielzahl von Punkten, Anhäufungen von Strichen, Überschneidungen von Linien, sind „Konzentrationsübungen“ wie sie der Künstler gerne beschreibt. Mit einer Serie, die den Titel Gide sichtbar trägt, versetzt er das Schriftliche in den malerischen Raum, zeichnet die Worte – mit Buntstift, Tusche, Rotring, Feder oder Pinsel, je nachdem. Indem er die Sprache des Schriftstellers auf rechteckigen Oberflächen mit schwankender Intensität und faszinierender Leichtigkeit entfaltet, spielt er mit den Grenzen zwischen Graph und Graphem, Emotion und Interpretation, macht aus dem zu lesenden Text ein sichtbares Bild.

Neben sechs Diptychen der Gide-Serie, die aus Auszügen aus Die Reise Urians, Corydon, Essays, Gedichten oder auch dem Tagebuch des Nobelpreisträgers beruhen (welche mit Originaldokumenten, korrigierten Manuskripten und mit Notizen versehenen Partitionen in Bezug gesetzt werden), zeigt die Ausstellung rund vierzig abstrakte Zeichnungen, die wie Häute oder Stoffe auf dem Papier Textur erzeugen.


In der Fondation Fernet-Branca (Saint-Louis) bis zum 13. Februar 2022
fondationfernet-branca.org

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