Tatort Bühne: Carmen in der Opéra de Reims
Die Opéra de Reims empfängt eine Produktion von Carmen in der Paul-Émile Fourny das Meisterwerk von Bizet in Krimi-Version neu interpretiert.
Der Direktor der Opéra-Théâtre de l’Eurométropole de Metz Paul-Émile Fourny hat Carmen in das Universum eines Krimiromans versetzt. Im Herz der 1950er Jahre, ist Don José ein Inspektor (mit einem Regenmantel, der an Columbo erinnert), der einen Mord aufklärt, den er selbst begangen hat. In einem subtilen Spiel der Referenzen und der aufeinanderfolgenden Flashbacks, werden die Zuschauer dazu eingeladen den Ermittlungen zu folgen. Sie entdecken nach und nach die Wurzeln einer Tötung im Affekt, die sich in einem Theater abspielt.
Ein fast perfektes Abbild des Teatro Valeria Moriconi in Jesi, das in einer ehemaligen Kirche installiert ist. Der Dekor fügt dem Drama von Bizet eine weitere metaphysische Dimension hinzu. Die Eröffnungsszene dieses Flashbacks zeigt einen Don José in einer Zwangsjacke im Büro eines Psychiaters. Er wird von einer Krankenschwester bewacht, die keine andere als Micaëla ist. Hier läuft die Oper mit Volldampf auf die unausweichliche finale Tragödie zu: In einem Universum zwischen Shutter Island von Dennis Lehane – eine bewusste Referenz – und einem Totentanz mit Marionetten und Masken.
In der Opéra de Reims am Sonntag den 19. und Dienstag den 21. Dezember