#Metoo: Sylvie Laligne inszeniert Le Compte Ory
Der von Sylvie Laligne in Metz inszenierte Le Comte Ory von Gioacchino Rossini tritt in einen Dialog mit zeitgenössischen Themen.
Der von Sylvie Laligne in Metz inszenierte Le Comte Ory von Gioacchino Rossini tritt in einen Dialog mit zeitgenössischen Themen. Auch wenn Rossini seine Oper von 1828 in die Zeit der Kreuzzüge verlegt, ist es nicht weniger eine sehr aktuelle Liebes-Chronik, jene eines Adligen, der alles verführt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und von seiner sozialen Stellung profitiert. „Mein Wunsch ist es, die Geschichte dieses fiktiven Grafen zu erzählen, der sich allmächtig glaubt, der uns, mit ein wenig Phantasie an einige zeitgenössische Geschichten erinnern kann, die aber leider weniger lustig sind“, fasst die Regisseurin Sylvie Laligne zusammen, die aus der Figur einen „betörenden, verlogenen, charismatischen Zauberer“ macht, der vor allem „Raubtier“ ist. Auch wenn die Kostüme mittelalterlich sind, haben sie zeitgenössische Bezüge, Ory (verkörpert vom bemerkenswerten Patrick Kabongo, von dem wir viel erwarten) erinnert manchmal an einen Rockstar! Hinter einer begeisternden Partition voller Humor und Leichtigkeit – dirigiert von Corinna Niemeyer, die die Zügel des Orchestre de Chambre du Luxembourg 2020 übernommen hat – versteckt sich so ein Stück Schwärze, das heute unmöglich übergangen werden kann.
In der Opéra-Théâtre de Metz Métropole, vom 1. bis 5. Oktober