Shamanic spirits: Schamanen-Künstler in der Fondation Fernet-Branca
Mit Eine unendliche Welt: Schamanen-Künstler stellt zeitgenössische Kunst und altüberlieferte rituelle Praktiken einander gegenüber.
Das Wort stammt aus der tungusischen Sprache in Sibirien, in der der šamán – gleichzeitig Weiser, Arzt und Gott – wie ein Vermittler zwischen den Menschen und den Naturgeistern, dem Jenseits und den okkulten Mächten wahrgenommen wird. Der in Nepal immer noch lebendige Schamanismus hat eine Kunst von besonderer Schönheit hervorgebracht, deren Masken, Trommeln, phurbu und rituelle Dolche die Fondation bestücken. Eine unendliche Welt: Schamanen-Kunst installiert einen inspirierten Dialog zwischen der Sammlung von Objekten aus dem Himalaya des Elsässers Pierre Zinck (eine der größten in Europa) und den Werken von zeitgenössischen Künstlern, deren Vorstellungswelten von Göttlichem bewohnt sind. Umringt von hypnotischen Photographien des Unterholzes, von Stille und Nebel des Koreaners Bae Bien-U, beeindrucken die Stammes-Figuren durch ihre ausdrucksstarke, wilde Kraft. Die Buß-Gemälde von Damien Deroubaix (siehe hier), die Buchmalereien in Form makabrer orientalischer Märchen von Saba Niknam, das übereinandergelegte, zerrissene, neu zusammengesetzte Japanpapier von Maren Ruben, die zu einer organischen Textur der Haut eines geopferten Tiers werden, antworten auf Angst einflössende Masken, die mit Fell-Resten, Zähnen und Knochen dekoriert sind um Trance, Ekstase und Beben zu erreichen.
In der Fondation Fernet-Branca (Saint-Louis), bis zum 3. Oktober
fondationfernet-branca.org