Géraldine Husson auf poetischer Irrfahrt
Mit Œuvres vives taucht das Musée des Beaux-Arts de Mulhouse in die poetischen Irrfahrten von Géraldine Husson ein.
Rettungsdecken, Ankerbojen, schillerndes Plastik, Reißnägel, Sand aber auch Leder oder Carrara-Marmor…
In ihrer bildhauerischen Arbeit hinterfragt die Straßburgerin Géraldine Husson ohne Unterlass den Status des Objekts und jenen des Werkes, die Materialien – nobel oder arm, verändert oder nicht – die zu Kunst werden können. Zurück in ihrer Heimatstadt um dort ihre Œuvres vives zu präsentieren, überflutet sie die zweite Etage des Museums in Mulhouse mit ihren Installationen, die mal roh, mal minutiös bearbeitet sind, um mit Poesie das trunkene Schiff eines Planeten am Rande des Ungleichgewichts zu beschreiben. Der Besucher ist ergriffen von der Stärke ihrer Umgekehrten Sanduhr oder Steinen, in denen sich Felsstücke und eine Pyramide aus mit Tusche geschwärztem Sand in den runden Spiegeln reflektieren, auf denen sie stehen – wie Eisberge, deren riesiger unsichtbarer Teil zutage gebracht würde. Die Vorder-und Rückseite der Ausbeutung der Erde… Von antiken Skulpturen inspiriert inszeniert ihre Photographie Apollonis einen gefallenen Mann, der mit Hochmut und Enttäuschung die verfließende Zeit und das Verkümmern der Ressourcen dieser Erde betrachtet. Bis zum Verschwinden?
Im Musée des Beaux-Arts (Mulhouse), bis zum 29. August
beaux-arts.musees-mulhouse.fr